Interview mit Anja Berger, der Autorin von Catron

6/02/2016
Anja Berger ist die Autorin des neuen Fantasyromanes "Catron - Die Melodie der Sterne" und hat sich mir freundlicherweise für ein Interview zur Verfügung gestellt! Wer mehr über das Buch wissen möchte, kann sich gerne meine Rezension dazu ansehen.



Buchsammlerin:
Hallo, meine erste Frage ist, wie lange das Autorendasein reines Wunschdenken war und wie es dazu gekommen ist, dass der Wunsch wahr geworden ist? Woher nimmt man den Mut dazu?

Anja Berger:
Ich habe es einfach gemacht. Nicht einmal mit dem Wunsch, wirklich zu veröffentlichen – zumindest am Anfang nicht. Später wurde der immer größer und letztendlich ist es tatsächlich so gekommen. Es ist etwas wie der krönende Abschluss des Ganzen. Ein wirkliches „Ende“ des Schreibprozesses.
Die Geschichte habe ich aufgeschrieben, weil sie „raus“ wollte. Sie ging mir im Kopf umher und so habe ich begonnen sie aufzuschreiben und zu überarbeiten.  Autorendasein … Ich lebe nicht davon, demnach ist es ein relativ leicht zu verwirklichender Wunsch. Schwieriger war es, der Geschichte eine Qualität zu geben, die ich dann für gut hielt.

Buchsammlerin:
Das glaube ich sofort! Und ich kann mir auch vorstellen, dass es sehr schwierig ist, den richtigen Anfang oder gleich die richtige Geschichte zu finden. Der wievielte Schreibversuch ist Catron und weicht es sehr von der Idee am Anfang ab?


Anja Berger:
Der wievielte? Das ist schwierig. Geschichten habe ich schon immer erzählt – ein paar davon aufgeschrieben oder besser – damit begonnen und es dann abgebrochen. Catron ist der erste Schreibversuch, an dem ich wirklich mit Willen und Ausdauer gearbeitet habe und der dann fertig wurde.

Buchsammlerin:
Was hat Sie zum Schreiben inspiriert? Gab es ein Schlüsselereignis?

Anja Berger:
Ja und dann wiederum auch nicht. Deutlich bevor ich mit dem Schreiben angefangen habe, habe ich „A spell for chameleon“ von Piers Anthony gelesen. Dieses Buch hat mich sehr inspiriert und war letztlich einer der Auslöser für die Idee hinter der Geschichte. Wenn das auch kaum in dem Buch zu erkennen sein dürfte.

Buchsammlerin:
Inspiriert Sie denn auch etwas während des Schreibens und mussten Sie sich manchmal dazu zwingen weiter zu schreiben?

Anja Berger:
Ja. Solche Momente gibt es, wobei – zumindest in meinem Fall – unter Zwang nichts Brillantes daraus wird. Aber die Disziplin bringt mich danach wieder zu den Punkten, wo es Spaß macht und in diesen Phasen habe ich dann das vorher geschriebene überarbeitet.

Buchsammlerin:
Ich höre oft, dass die Figuren vieler Autoren "zum Leben erwachen" und dass sie auch selbst ihren Weg bestimmen, den der Autor ihnen schreibt. Hatten Sie auch irgendwann dieses Gefühl?

Anja Berger:
Definitiv. Ich bin jemand, der seinen Charakteren das beim Schreiben auch zugesteht und so hat sich einiges sehr Interessantes ergeben. Ein gänzlich neuer Plotstrang ist auf diese Weise entstanden, der dem Roman einiges an Spannung gibt – allerdings auch Szenen, die ich später streichen musste. Man darf bei aller Charakterfreiheit die Übersicht nicht verlieren.

Buchsammlerin:
Ja, da haben sie sicherlich recht! Gab es Orte oder Personen, die Sie als Vorlage benutzt haben?

Anja Berger:
Ja. Vor allem Orte und Landschaften. Personen weniger, wobei ich manchmal bestimmte Charakterzüge meiner Figuren in anderen wiedererkenne.

Buchsammlerin:
Wie lange hat es von den Anfängen bis zur Veröffentlichung gedauert und wie oft steht man da als Autor kurz vorm Verzweifeln?

Anja Berger:
Bei Catron waren es – von den allerersten Anfängen bis zur Veröffentlichung etwa fünf Jahre. Kurz vor der Verzweiflung stand ich dabei öfter. Allerdings nie so sehr, dass ich es tatsächlich aufgegeben habe. Das Ganze war ein fortwährender Lernprozess – ich habe sehr viel über Stil, Szenenaufbau, Dialoge, lebendige Beschreibungen und … das Vermeiden von Beschreibungen durch Darstellung gelernt.

Buchsammlerin:
Das klingt anstrengend! Gab es etwas in dieser Zeit, dass Sie niemals erwartet hätten?

Anja Berger:
Ja. Zu Anfang habe ich gedacht, sich die Geschichte auszudenken, sei der schwerste Teil an dem Ganzen. Danach müsse man die ja nur aufschreiben … Ich hätte nie gedacht, dass Schreiben dermaßen planvolle Arbeit erfordert. Der Spaß daran rechtfertigt das aber alles!

Buchsammlerin:
Wie ist es, wenn man sein eigenes Buch veröffentlicht hat? Hatten Sie Befürchtungen oder Ängste?

Anja Berger:
Ich habe mir Mühe gegeben, möglichst wenige Erwartungen an die Veröffentlichung zu haben, um danach nicht enttäuscht zu sein. Demnach bin ich jetzt total begeistert, dass Catron so vielen gefällt.

Buchsammlerin:
Das ist eine sehr gute Einstellung! Warum haben Sie die Möglichkeit des Selfpublishing gewählt?

Anja Berger:
Sehr viele gute Freunde haben mir dazu geraten.

Buchsammlerin:
Hatten Sie eine bestimmte Intention beim Schreiben des Buches?

Anja Berger:
Ja. Ich wollte eine Geschichte erzählen, die den Leser fesselt, ihm Freude bereitet, ihn an manchen Stellen zum Nachdenken bringt, Spannung erzeugt und in sich gut und logisch aufgebaut ist.

Buchsammlerin:
Gibt es einen Charakter, den sie besonders liebgewonnen haben oder eine bestimmte Textstelle, die Ihnen besonders gut gefällt?

Anja Berger:
Ja, ich mag vor allem Skjaldan, Shadar und Kira. Textstellen… ich mag einige sehr gerne aber besonders gefällt mir die Szene, in der Kira zum ersten Mal mit Skjaldan im Freien übernachtet und sich wundert, nachts für die Wache geweckt zu werden. Der Dialog zwischen den beiden gefällt mir und sagt viel über beide aus

Buchsammlerin:
Ja, die Stelle gefällt mir auch sehr! Sollen denn noch weitere Bände erscheinen und wenn ja, wie viele? Oder wollen Sie noch eine andere Geschichte schreiben?

Anja Berger:
Das Ganze ist als Trilogie konzipiert und Band zwei ist sogar bereits weitgehend fertig. Auch in Band drei fehlen nur noch wenige Kapitel

Buchsammlerin:
Wow, dann können wir uns wohl bald auf eine Fortsetzung freuen! Gibt es noch etwas, das Sie loswerden wollen? Ansonsten bedanke ich mich herzlich für das Interview und wünsche Ihnen noch viel Spaß beim Schreiben.

Anja Berger:
Danke!
Etwas, was ich loswerden möchte? Hmmm… ich würde mich gerne bei allen Lesern bedanken, die meine Geschichte lieben und in ihren Gedanken meine Charaktere zum Leben erwecken.
Auch möchte ich allen Autoren danken, die mir Lesestoff liefern, der mich immer wieder aufs Neue inspiriert.

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