[Rezension] Wach

Autorin: Lena Klassen
Band: 2
von 2
Seitenzahl: 536
Verlag: Drachenmond Verlag
ISBN: 978-3-931989-97-2
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Erster Satz:
Orions Augen waren grün wie die Wildnis.

Inhalt:

Zwei Romane in einem Band – “Wach” und “Frei”.
Gezähmte Gefühle, eine Welt ohne Krankheit und Kummer, kein Leid und keine Leidenschaft – das ist Neustadt, in der die Bevölkerung mit der Glücksdroge unter Kontrolle gehalten wird.
Dagegen ist das Leben im Wald voller Risiken und Herausforderungen. Doch auch hier gibt es keine wahre Freiheit, und zwischen heimlichem Verrat und offener Rebellion muss die junge Peas, genannt Pi, herausfinden, was ihr wirklich etwas bedeutet. Dann begegnet sie eines Tages mitten in der Wildnis dem Feind, und alles ändert sich …
“Er stand im Schatten, nicht mehr als zehn Meter entfernt, und nur seine Haare schimmerten wie ein verwaschener heller Fleck in der Nacht.
Eine Weile standen wir nur da, keiner von uns rührte sich, und ich hätte fast glauben können, dass ich mir alles nur einbildete. Dann bewegte sich die Gestalt fort und verschwand in der undurchdringlichen Finsternis.
Was konnte ich gewinnen, wenn ich ihn verriet? Vielleicht meine Entscheidungsfreiheit. Vielleicht mein eigenes Leben, meine Rückkehr zu den Damhirschen, meine Freiheit. Ich hatte Lucky geopfert, den ich geliebt hatte, um frei zu sein. Wie viel würde es mich kosten, einen Feind zu opfern, der mir nichts bedeutete?”


Meine Meinung:
Von dem Ersten Band war ich schon mehr als begeistert und auch das Finale hat mir unglaublich gut gefallen! Lena Klassen schreibt einfach toll, ihre Charaktere haben Fehler, sind nicht perfekt und dementsprechend sehr realistisch, wie ich finde.
Mir persönlich hat am Besten gefallen, dass diese Dystopie nicht darauf hinauslief, irgendein furchtbares System zu bekämpfen und die Menschheit zu befreien, sondern darauf, einzelne Menschen und deren Schicksal zu ergründen.

Das Schicksal von Pi, Orion und den Dammhirschen war mit das Wichtigste im Buch und niemand hat sich hier großartig zum Retter der Menschheit aufgespielt... Nun gut, zumindest keiner der Hauptcharaktere! Manchmal braucht man eben nicht die großen Helden, sondern die kleinen.
Ich fand die vielen unerwarteten Geschehnisse und Wendungen sehr gelungen und war sehr schockiert von den unzähligen Toten in dem Buch! Gestorben wurde viel... Und dennoch war die Stimmung nicht durchgehend schlecht, es herrschte keine Weltuntergangsstimmung. Die Liebe, Loyalität und Freundschaft waren insgesamt gut in den Erzählstrang eingebaut und mir erschien das alles während des Lesens sehr stimmig.
Auch die bösen Charaktere fand ich äußerst interessant, da sie auch stets eigene Charakterzüge hatten und man auch gemerkt hat, dass sie nicht bloß die Rolle der Bösen hatten, sondern einfach zum Großen und Ganzen gehörten. Wie gesagt, alles war durchdacht und stimmig, wobei es am Ende natürlich noch offene fragen gab - aber die Gehören ja auch dazu, schließlich will man sich ja auch noch selbst einige Gedanken zu dem Buch machen können, oder?

Schreibstil:
Wir begleiten ausschließlich Pi in der 1. Person, wodurch man so gesehen in ihre Haut schlüpft und mit ihren Augen sieht, was um einen herum geschieht. Wir wissen als Leser nicht unbedingt, was uns erwartet oder was denn in der großen weiten Welt überhaupt geschieht - Der Fokus liegt auf unseren Leuten. Und genau das ist auch der Mittelpunkt der Geschichte. Passt also alles!

Cover:
Ich mag das Cover sehr gerne, da die Wildnis in dem Buch einfach eine Menge Platz in Anspruch nimmt. Auch Pi, die man ja auf dem Cover sehen kann, finde ich ganz gut getroffen. Sie sieht nicht mehr so ängstlich und kindlich.naiv aus. Das passt also alles super zu ihrer Entwicklung.
Diese silbrige Farbe der Buchstaben finde ich übrigens echt klasse!
Außerdem gefallen mir auch die Äste mit den Blättern, die die Kapitelanfänge zieren, da sie auch toll zum Cover und der Geschichte passen.





Bewertung:
4 Sterne für diesen tollen (doppel-)Band, der mich in eine neue Welt entführt hat!
Für alle Dystopie-Fans sehr zu empfehlen!




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