Rezension | Als das Leben mich aufgab von Ney Sceatcher

Die ersten Monate dieses Jahres werden wohl als meine größte Leseflaute überhaupt in die Geschichte eingehen... Ich habe gestern das 4. Buch in diesem Jahr beendet - schockierend!
Aber gut, ich habe ja meine Gründe, durch die ich so wenig zum Lesen komme. Dafür habe ich jetzt allerdings eine ganz wundervolle Geschichte entdeckt, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet!

Klappentext: 
Als das Leben mich aufgab, war ich 16 Jahre alt und trug keine Schuhe…

Keine Ahnung, wie ich gestorben bin oder wie ich heiße, aber ich nenne mich Mai – ja, richtig, wie der Monat. Im Jenseits wollten sie mich nicht haben. Zu viele unerledigte Dinge, haben sie gesagt. Darum stehe ich jetzt hier mit einer Handvoll Briefe an Menschen, an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Doch möchte ich das überhaupt? Möchte ich meine Vergangenheit wiedererwecken? Wissen, wer ich war, wen ich liebte und wie ich starb? Eigentlich nicht und doch wird diese Reise mir im Tod mehr über das Leben lehren, als es das Leben selbst je gekonnt hat.

Mit ihrer sehr intensiven und einfühlsamen Betrachtung des Todes öffnet Autorin Ney Sceatcher ihren Lesern die Augen für die wesentlichen Dinge des Lebens.
(Quelle: Zeilengold Verlag)

Meinung:
Was für ein Buch!
Ich muss gestehen, dass ich es mir niemals näher angeguckt hätte, wenn ich die Autorin nicht kennen würde. Es wirkte einfach nicht nach einem Buch, das mir gefallen würde.
Was habe ich mich geirrt!
Als das Leben mich aufgab ist nicht kitschig. Darin tanzen keine Engel herum und es jagt auch niemand einer verlorenen Liebe hinterher. Nein. Das Buch ist gefüllt mit Emotionen und Gedanken. Es liest sich so luftig leicht, dabei behandelt es eines der traurigsten Themen, die ich kenne. Den Tod. Einen viel zu frühen Tod, denn das Mädchen, um das es geht, ist gerade einmal 16 Jahre alt. Sie kann nicht mit dem Leben abschließen und kehrt darum zurück, um den wichtigsten Menschen in ihrem Leben Briefe zu geben. Dabei erfährt sie nach und nach, wer sie selbst war und lernt auch viel über die Welt und die Menschen.
Was mich sehr berührt hat, waren all die Erkenntnisse, die sie viel zu spät erlangt hat und die sie zu Lebzeiten hätte gebrauchen können. Diese Geschichte betrachtet die Menschen, das Leben und den Tod. Mai, die Protagonistin, ist nach ihrem Tod sehr grüblerisch und lernt eine Lektion nach der anderen, die sie verinnerlicht und an die Menschen um sie herum - und den Leser - weiterzugeben versucht. Dabei wirkt sie nie besserwisserisch oder pseudo-philosophisch, sondern einfach nur ehrlich. Man hat das Gefühl, dass all die Gedanken in diesem Buch aus einer tiefen Quelle geschöpft worden sind. Immer wieder sind diese berührenden Textstellen in das Buch eingestreut und jede einzelne davon hat mir Gänsehaut bereitet.
Dieses Buch hat etwas tief in mir berührt und die letzten 40 Seiten habe ich kaum mehr lesen können, weil ich so viele Tränen in den Augen hatte, die sich gar nicht mehr wegblinzeln ließen. Es ist selten, dass mich Bücher zum Weinen bringen. Meistens meide ich diese auch, weil sie zu sehr wehtun. Dieses Buch tut nicht weh. Es streichelt die Seele, flüstert einem Gedanken zu und hinterlässt ein Gefühl, das einen seltsam glücklich-traurig zurücklässt, sodass man einfach nur irgendwen umarmen möchte. Auf jeden Fall kann man die ein oder andere Erkenntnis der Protagonistin mitnehmen. Es steht viel Wahres zwischen diesen Buchdeckeln, und es ist wunderschön verpackt.
Eine klare Leseempfehlung!



Infos:
Autorin: Ney Sceatcher
Seitenzahl: 220
Verlag: Zeilengold Verlag
ISBN: 978-3946955023

2 Kommentare:

  1. Wow! Das klingt ja nach einem Hammer-Buch :D ich schreibe es mir gleich auf meine Leseliste. Mit der Flaute geht es mir im Moment übrigens genauso xD Habe auch erst 6 geschafft dieses Jahr und bin da eigentlich anderes von mir gewohnt....
    Liebe Grüße
    Sarah

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    1. Es war wirklich eine tolle Geschichte <3
      Schade, dass es dir da auch so geht.

      Alles Liebe
      Emely

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