Félix J. Palma - Die Landkarte der Zeit

10/19/2015
Die Landkarte der Zeit als Taschenbuch Landkarten-Triologie (Bd.1) - Die Landkarte der Zeit
Autor: Félix J. Palma
Band: I von III
Seitenzahl:766
Bewertung: 5 von 5 Sternen (Potenzial zum Lieblingsbuch)

Vor zwei Jahren habe ich mir dieses Buch gekauft und die ersten 60 Seiten gelesen, dann habe ich es weggelegt. Es war zu dem Zeitpunkt noch nichts für mich. Jetzt habe ich es wieder hervorgeholt, weil ich in der Buchhandlung über den dritten Band gestolpert bin und war Begeistert! Die Logik des Autors deckt sich nahezu mit meiner.





Klappentext:

Eine Reise durch die Jahrhunderte. Eine Liebe ohne Grenzen. Eine Geschichte voller Wunder. London, 1896: Die Vergangenheit ändern, die Zukunft sehen – alles scheint möglich durch Expeditionen in die vierte Dimension. Andrew, ein wohlhabender Fabrikantensohn, reist in der Zeit zurück, um seine große Liebe vor Jack the Ripper zu retten. Claire, frustriert vom viktorianischen London, flieht dagegen in die Zukunft – und verliebt sich dort. Inspektor Garrett jagt einen Mörder, der mit Waffen tötet, die noch gar nicht erfunden wurden. Alle Fäden der Geschichte laufen zusammen bei einem dämonischen Bibliothekar. Denn nur er kennt das Geheimnis der Landkarte der Zeit ... "Ein Fest für alle Zeitreise-Fans." brigitte


Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und der Autor selbst mischt sich auch gelegentlich ein. Die Geschichte baut sich nach und nach auf, was den Anfang zugegebenermaßen etwas langatmig macht. Nichtsdestotrotz finde ich das Buch wirklich lesenswert!
Im Verlauf der Geschichte wird der ein oder andere Leser mit Wendungen überrascht. Diese Überraschungen sind wirklich sehr gelungen, muss ich sagen. Man bekommt viele Hintergrundinformationen, die erst am Ende wichtig werden oder einen Sinn ergeben. Die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich, zum Beispiel ist Andrew, der erste Protagonist, eine sehr traurige und verzweifelte Person, Claire ist sehr Naiv und liebenswert (bis zu einem bestimmten Grad) und Wells ist ein einigermaßen auf dem Boden gebliebener "normaler" Mann... Am Anfang jedenfalls.
Die Verstrickungen der verschiedenen Schicksale sind gekonnt verknüpft und stellen die Gundlage des Romans dar. Streckenweise muss man wirklich nachdenken, wenn man den Gedankengang des Autors nachvollziehen will, doch dies lohnt sich - seine Denkweise ist sehr interessant!
Das Paralleluniversum, das Palma geschaffen hat gibt einen kleinen Denkanstoß. Was ist Zeit? Inwieweit hat eine kleine Entscheidung eines Menschen verheerenden Einfluss auf die Zukunft?

Ich kann den Roman jedem nur ans Herz legen, der sich nicht von etwas wirren Gedankengängen abschrecken lässt und unvoreingenommen an eine Geschichte wie diese herangeht, denn wer mit speziellen Erwartungen an diesen Roman herangeht, der wird wahrscheinlich enttäuscht werden. (Denn dies ist kein herkömmlicher Zeitreiseroman, in dem wild in der Zeit gereist wird. Das Buch beschäftigt sich viel mehr mit dem Paradoxon der Zeit und dem Menschlichen Bezug dazu.)

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