[Rezension] Die Landkarte des Chaos
Autor: Félix J. Palma
Band: 1 von 3
Seitenzahl: 862
Verlag: Kindler
ISBN: 978-3-463-40658-9
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Erster Satz:
"Es fehlten noch fünfzehn Minuten bis zum Beginn der Debatte, als sie den im goldenen Abendhimmel aufragenden Palast des Wissen erblickten."
Inhalt:
Nach „Die Landkarte der Zeit“ und „Die Landkarte des Himmels“ ist dies nun der letzte Teil der „Landkarten“-Trilogie des spanischen Bestsellerautors.
Die Geliebte wiederfinden, die er verloren hat: diesem großen Traum hat sich der Millionär Gilmore verschrieben. Und bis jetzt gelang ihm alles, was er sich vornahm. Seine Verlobte Emma kommt bei einem Unfall mit einem der neu erfundenen Automobile ums Leben, und um sie wiederzuerwecken, werden keine Mittel gescheut. Wie gut, dass wir uns im viktorianischen London befinden, wo der Spiritualismus in Mode ist und die Toten die Lebenden besuchen. Alte Bekannte und neue Freunde treten auf und nehmen an spirituellen Sitzungen teil: Inspektor Clayton von Scotland Yard verliebt sich in eine Gräfin und ist einem falschen Medium und einem echten Geist auf der Spur. H. G. Wells und seine Frau Jane erfinden ein Serum, mit dem man sich vervielfältigen kann, und huschen elegant durch verschiedene parallele Welten. Charles Dodgon, alias Lewis Carroll, der Autor von „Alice im Wunderland“ und Arthur Canon Doyle, der literarische Vater des Detektivs Sherlock Holmes, tragen mit ihrer Fantasie ihren Teil bei, Emma und Gilmore zusammenzubringen. Gemeinsam suchen sie einen Weg, um die durch den Tod getrennten Liebenden zu vereinen. Denn: Stärker als der Tod ist die Liebe.
Ein Detektivroman, ein Abenteuerroman, ein großer Lesespaß: Voller Humor und wirbelnder Phantasie schreibt Palma im letzten Teil seiner Trilogie über das berauschende Abenteuer der Liebe.
Meine Meinung:
Anders als die Inhaltsangabe hier vermuten lässt, steht meiner Meinung nach nicht die Suche nach Emma im Vordergrund. Viel eher sind die Geschehnisse und die damit verbundenen Fragen und Geheimnisse viel bedeutender. Und natürlich, wie unsere liebgewonnenen Charaktere mit ihnen umgehen.
Ich liebe diese Trilogie über alles. Nicht nur, dass sie im viktorianischen London spielt, nein, sie befasst sich außerdem mit dem Paradoxon der Zeit, mit der Macht der Vorstellungskraft, Parallelwelten und Schriftstellern, mit Liebenden, Freundschaft und vielen verschiedenen Welten.
Die Handlung selbst ist gewohnt komplex und man sollte beim Lesen echt am Ball bleiben, damit man nichts wichtiges verpasst. Ich selbst liebe sowas ja über alles! Bücher, bei denen man mitdenken, Theorien entwickeln, anpassen oder verwerfen kann... Außerdem haben mich die neuen Charaktere (Doyle, der Autor von Sherlock Holmes! Lewis Carrol!) und die verrückten Theorien zum Weltengefüge sehr fasziniert!
Oft musste ich lachen, habe mitgefiebert und völlig aufgewühlt eine Seite nach der Nächsten verschlungen, hatte Angst, dass das Buch bald zuende ist...
Ich finde es unglaublich cool, wie Palma es schafft, seine Charaktere so oft neu zu entwerfen und ihnen doch immer einen starken Wiedererkennungswert zu verleihen. Am Anfang der Trilogie war mir beispielsweise Gilliam Murray nicht wirklich sympathisch, was der Autor durchaus gewollt hat, wenn ich recht überlege. Später ist er jedoch zu einem meiner absoluten Lieblinge geworden! Auch seine zauberhafte Emma ist einfach umwerfend und ich liebe sie einfach. Wells und Jane sind wohl am häufigsten in dem Buch vertreten, gibt es doch unfassbar viele Doubles von ihnen! Trotzdem, oder vielleicht gerade dadurch, berühren mich ihre Erlebnisse jedes Mal aufs neue.
Es ist echt verrückt, dass ich als Leserin den Gedankengängen so gut folgen und die gleichen und doch verschiedenen Charaktere so gut auseinanderhalten konnte. Das Buch befasst sich viel mit dem Thema Parralelwelten, in das ich mich auch schon des Öfteren vertieft habe. Es ist erstaunlich, wie gut alles am Ende ineinanderläuft und in sich stimmig ist, denn all diese Chaotischen und gleichsam brillianten Gedanken zu einem beeindruckenden Ende zusammenzuführen stelle ich mir sehr schwer vor!
Ich liebe das Chaos, denn oftmals ergibt es bei genauerem Hinsehen so viel mehr Sinn als alles andere. Ich finde das Buch - quatsch, die ganze verdammte Trilogie - einfach großartig!
Schreibstil:
Ich liebe den Schreibstil, da ich eh ein Fan der 3. Person bin und es einfach liebe, wenn eine Geschcihte erzählt wird. Die vielen Perspektiven haben mir auch wunderbar gefallen, denn sie unterstützen die Komplexität der Geschichte so wundervoll. Ich bin einfach verzaubert.
Cover:
Ich finde das Cover einfach grandios! Es hat so wundervolle Farben, scheint zu glitzern und zu leuchten und zieht einfach alle Blicke auf sich! Das aufgeschlagene Buch passt zum Inhalt und zieht die Blicke magisch an, lässt vermutlich nicht nur mein Leserherz höher schlagen. Der Titel ist wunderschön geschrieben und unter dem Umschlag ist das Buch einfach wunderschön! Ich liebe die Farbe und die goldene Schrift auf dem Buchrücken, aber auch das weinrote Lesebändchen sehr! Das Buch zeigt mir, warum ich "echte" Bücher so sehr liebe!
Band: 1 von 3
Seitenzahl: 862
Verlag: Kindler
ISBN: 978-3-463-40658-9
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Erster Satz:
"Es fehlten noch fünfzehn Minuten bis zum Beginn der Debatte, als sie den im goldenen Abendhimmel aufragenden Palast des Wissen erblickten."
Inhalt:
Nach „Die Landkarte der Zeit“ und „Die Landkarte des Himmels“ ist dies nun der letzte Teil der „Landkarten“-Trilogie des spanischen Bestsellerautors.
Die Geliebte wiederfinden, die er verloren hat: diesem großen Traum hat sich der Millionär Gilmore verschrieben. Und bis jetzt gelang ihm alles, was er sich vornahm. Seine Verlobte Emma kommt bei einem Unfall mit einem der neu erfundenen Automobile ums Leben, und um sie wiederzuerwecken, werden keine Mittel gescheut. Wie gut, dass wir uns im viktorianischen London befinden, wo der Spiritualismus in Mode ist und die Toten die Lebenden besuchen. Alte Bekannte und neue Freunde treten auf und nehmen an spirituellen Sitzungen teil: Inspektor Clayton von Scotland Yard verliebt sich in eine Gräfin und ist einem falschen Medium und einem echten Geist auf der Spur. H. G. Wells und seine Frau Jane erfinden ein Serum, mit dem man sich vervielfältigen kann, und huschen elegant durch verschiedene parallele Welten. Charles Dodgon, alias Lewis Carroll, der Autor von „Alice im Wunderland“ und Arthur Canon Doyle, der literarische Vater des Detektivs Sherlock Holmes, tragen mit ihrer Fantasie ihren Teil bei, Emma und Gilmore zusammenzubringen. Gemeinsam suchen sie einen Weg, um die durch den Tod getrennten Liebenden zu vereinen. Denn: Stärker als der Tod ist die Liebe.
Ein Detektivroman, ein Abenteuerroman, ein großer Lesespaß: Voller Humor und wirbelnder Phantasie schreibt Palma im letzten Teil seiner Trilogie über das berauschende Abenteuer der Liebe.
Meine Meinung:
Anders als die Inhaltsangabe hier vermuten lässt, steht meiner Meinung nach nicht die Suche nach Emma im Vordergrund. Viel eher sind die Geschehnisse und die damit verbundenen Fragen und Geheimnisse viel bedeutender. Und natürlich, wie unsere liebgewonnenen Charaktere mit ihnen umgehen.
Ich liebe diese Trilogie über alles. Nicht nur, dass sie im viktorianischen London spielt, nein, sie befasst sich außerdem mit dem Paradoxon der Zeit, mit der Macht der Vorstellungskraft, Parallelwelten und Schriftstellern, mit Liebenden, Freundschaft und vielen verschiedenen Welten.
Die Handlung selbst ist gewohnt komplex und man sollte beim Lesen echt am Ball bleiben, damit man nichts wichtiges verpasst. Ich selbst liebe sowas ja über alles! Bücher, bei denen man mitdenken, Theorien entwickeln, anpassen oder verwerfen kann... Außerdem haben mich die neuen Charaktere (Doyle, der Autor von Sherlock Holmes! Lewis Carrol!) und die verrückten Theorien zum Weltengefüge sehr fasziniert!
Oft musste ich lachen, habe mitgefiebert und völlig aufgewühlt eine Seite nach der Nächsten verschlungen, hatte Angst, dass das Buch bald zuende ist...
Ich finde es unglaublich cool, wie Palma es schafft, seine Charaktere so oft neu zu entwerfen und ihnen doch immer einen starken Wiedererkennungswert zu verleihen. Am Anfang der Trilogie war mir beispielsweise Gilliam Murray nicht wirklich sympathisch, was der Autor durchaus gewollt hat, wenn ich recht überlege. Später ist er jedoch zu einem meiner absoluten Lieblinge geworden! Auch seine zauberhafte Emma ist einfach umwerfend und ich liebe sie einfach. Wells und Jane sind wohl am häufigsten in dem Buch vertreten, gibt es doch unfassbar viele Doubles von ihnen! Trotzdem, oder vielleicht gerade dadurch, berühren mich ihre Erlebnisse jedes Mal aufs neue.
Es ist echt verrückt, dass ich als Leserin den Gedankengängen so gut folgen und die gleichen und doch verschiedenen Charaktere so gut auseinanderhalten konnte. Das Buch befasst sich viel mit dem Thema Parralelwelten, in das ich mich auch schon des Öfteren vertieft habe. Es ist erstaunlich, wie gut alles am Ende ineinanderläuft und in sich stimmig ist, denn all diese Chaotischen und gleichsam brillianten Gedanken zu einem beeindruckenden Ende zusammenzuführen stelle ich mir sehr schwer vor!
Ich liebe das Chaos, denn oftmals ergibt es bei genauerem Hinsehen so viel mehr Sinn als alles andere. Ich finde das Buch - quatsch, die ganze verdammte Trilogie - einfach großartig!
"Gentlemen, Mrs. Wells ... Ich glaube, niemand von Ihnen weiß in gebührendem Maße die Wundervolle, die bezaubernde Welt zu schätzen, in der Sie Leben. Das kann ich Ihnen nicht verdenken. Um die Wahrheit zu sagen, ist Ihre Welt gerade deswegen etwas so Besonderes, weil keiner ihrer Bewohner sie ganz und gar verstehen kann. Sie leben in einem faszinierenden Universum, in dem alles möglich ist, in dem alles, was Sie sich erträumen oder vorstellen können, irgendwo tatsächlich existiert ... Und irgendwo träumt vielleicht gerade jemand von Ihnen oder stellt Sie sich vor ... " (Die Landkarte des Chaos, Seite 843)
Schreibstil:
Ich liebe den Schreibstil, da ich eh ein Fan der 3. Person bin und es einfach liebe, wenn eine Geschcihte erzählt wird. Die vielen Perspektiven haben mir auch wunderbar gefallen, denn sie unterstützen die Komplexität der Geschichte so wundervoll. Ich bin einfach verzaubert.
Cover:
Ich finde das Cover einfach grandios! Es hat so wundervolle Farben, scheint zu glitzern und zu leuchten und zieht einfach alle Blicke auf sich! Das aufgeschlagene Buch passt zum Inhalt und zieht die Blicke magisch an, lässt vermutlich nicht nur mein Leserherz höher schlagen. Der Titel ist wunderschön geschrieben und unter dem Umschlag ist das Buch einfach wunderschön! Ich liebe die Farbe und die goldene Schrift auf dem Buchrücken, aber auch das weinrote Lesebändchen sehr! Das Buch zeigt mir, warum ich "echte" Bücher so sehr liebe!
Bewertung:
6 Sterne für das Finale einer meiner Lieblingsreihen! Das Buch war einfach grandios und ein gebürender Abschluss der Trilogie.
Huhu,
AntwortenLöschenich habe vor ein paar Jahren den ersten Band der Reihe "Die Landkarte der Zeit" gelesen und fand es echt klasse - bis zur Auflösung am Ende. Das hatte mich so enttäuscht, weil sich einfach das ganze "fantastische Element" als Lüge herausstellte...
Ist das in den Folgebänden auch der Fall? Also dass eigentlich alles nur Lug und Trug ist und gar nichts übernatürliches? :O Das hatte mich damals jedenfalls dazu bewogen, nicht weiter lesen zu wollen...
LG Alica