Unbezahlte Werbung? Meinung!

7/11/2018






Ihr Lieben, dieses Thema beschäftigt mich schon seit einer Weile. Vermutlich bin ich da nicht die einzige Bookstagrammerin bzw. Bloggerin, die sich Gedanken zu all diesem #Werbung - Quatsch macht, aber ich wollte einfach mal ein paar Gedanken dazu loswerden und in die seltsame Welt des Internets loslassen. Einerseits, um sie zu ordnen, andererseits, weil ich mir in meinem Standpunkt nicht sicher bin.

Das ganze Zeug muss man natürlich immer individuell betrachten, darum bleibe ich jetzt erstmal bei mir und dem, was ich hier und auf Instagram so treibe. 
Ich hoffe, dass ich nicht noch extra betonen muss, dass ich hier nur meine Überlegungen teile und keine Ratschläge oder sonstwas erteilen kann ;)

Ich kennzeichne momentan so gut wie nichts als Werbung, weil ich Werbung so definiere, dass ich meinen Followern oder generell allen Leuten, die meine Posts sehen, etwas "verkaufen" will, ohne selbst etwas zu erzählen, zu berichten oder zu untersuchen. Ob ich die Werbetrommel für Freunde und Autoren rühre, für Marken, Verlage... Das ist in meinen Augen Werbung, aber das, was ich tue, ist etwas anderes. Glaube ich. 
Wie gesagt, ich bin mir dabei nicht wirklich sicher. Gelegentlich habe auch ich Beiträge, die ich mit "Werbung" kennzeichne. Diese sind dann auch wirklich als Werbung gemeint, wenn auch nicht bezahlt. Z. B. wenn ich zum Release ein Bild vom Buchcover poste, ohne, dass ich das Buch überhaupt kenne. Wenn ich noch groß "Neuerscheinung" oder "Happy Bookbirthday" dazuschreibe, dann erst recht.
Aber ich bin Bloggerin, keine Werbemaschine. Ich habe noch nie Geld oder sonstige Geschenke bekommen, damit ich etwas positiv bewerte, begeistert in die Kamera halte oder irgendwie bewerbe. Das einzige, das ich gelegentlich bekomme, sind Rezensionsexemplare. Und die kann man ja wohl schlecht als Bestechungsversuch der Autoren oder Verlage sehen, oder? Auch Journalisten bekommen Rezensionsexemplare und solange einem niemand vorschreibt, was man mit diesen Büchern tun soll und diese an keine Anforderungen als die Besprechung auf dem Blog etc. geknüpft sind, ist es keine Werbung, wenn man das Buch liest und rezensiert. Denn man bekommt das Buch, um seine Meinung dazu zu sagen. Man kann das Buch gut oder schlecht bewerten. Man kann es feiern oder wütend in die Ecke pfeffern und dann darüber schreiben, warum man es nicht mochte. Es ist einem selbst überlassen, ob man schlicht seine Rezension postet oder ob man das Buch noch besonders hervorheben möchte, weil es einem so gut gefallen hat. 
Natürlich ist es besser, Rezensionsexemplare zu kennzeichnen. Ich für meinen Teil tue das immer. Meistens im Fließtext, was meiner Meinung nach vollkommen reicht. Ich traue meinen Lesern durchaus zu, dass sie solche Informationen beim Lesen bemerken. Außerdem traue ich ihnen zu, dass sie wissen, dass ich ihnen nichts als meine Meinung schildere - egal, ob Rezensionsexemplar oder nicht.
Zum Thema Rezensionsexemplar bin ich allerdings manchmal zwiegespalten, wenn ich sehe, wie manch ein Blogger mit der Thematik umgeht. Es gibt Blogger, die im Monat 10 Rezensionsexemplare oder gar mehr bekommen, weil sie diese anfragen. Blogger, die fünf Sätze dazu schreiben, die kaum Aussagekraft haben und die Bücher ansonsten immer wieder in die Kamera halten oder anders feiern, ohne sich wirklich damit auseinanderzusetzen. DAS grenzt in meinen Augen schon an Werbung, da kaum etwas eigenes gemacht und nur "kassiert" wird. Es wird sich nicht mit dem Inhalt auseinandergesetzt. Nur für Aufmerksamkeit gesorgt. Noch dazu häuft sich so auch eine beachtliche Menge an Büchern an, deren materieller Wert auch nicht gerade 0 ist.
Zum Glück ist mein Beispiel sehr extrem und ich habe sowas auch noch nicht oft bemerkt, aber nicht oft ist leider nicht dasselbe wie nie. Auch darum habe ich schon viel über die Kennzeichnungspflicht nachgedacht.

Sollte ich meine Beiträge vielleicht doch lieber als Werbung kennzeichnen, obwohl ich nur über das Buch rede und meine Gedanken äußere? 
Bei meinen Rezensionen fällt das schonmal weg, die sind im journalistischen Bereich angesiedelt, nicht im werbenden. Auch die Rezensionsexemplare, denn ich mache keinen unterschied, ob gekauft oder nicht. Inhalt ist Inhalt. Zudem habe ich auch kaum Rezensionsexemplare, weil mir das zu viel Stress ist. Ich lese was ich will, wann ich will. Punkt. Da lese ich sogar mehr Bücher als Testleserin, obwohl das eine Heidenarbeit ist ;)

Nur wie ist das mit Instagram? Dort rezensiere ich nicht. 
Instagram bietet für ausführliche Rezensionen nicht genug Platz und etwas Halbes möchte ich dort auch nicht machen. Wenn ich mich umsehe, dann entdecke ich viele Accounts, die sehr fangirlmäßig an ihre Accounts herangehen, wodurch die Beiträge auch so werden. Jede Woche wird ein anderes Buch gefeiert und man hat das Gefühl, dass es einfach nur um das Mitschwimmen oder um die Suche nach Mitschwimmern geht.
Auch, wenn sie kein Geld bekommen - ist das Werbung?
Tatsächlich interessiert mich das momentan nicht soooo sehr, weil ich glaube, dass ich da auf einer anderen Spur fahre. Dennoch wäre es interessant zu wissen und ich denke da oft drüber nach, wenn mir mal wieder etwas ins Auge springt.

Was ich auf Instagram mache... Nun, wo ordne ich das ein?
Mein Account hat dort über tausend Abonnenten. Spielt das in Sachen #Werbung eine Rolle? Ist die Größe wichtig? Die Reichweite? IST das, was ich da habe, überhaupt eine nennenswerte Reichweite? ich sehe das nicht so, aber ein Außenstehender? Was denkt der wohl darüber?
Ich zeige auf Instagram fast ausschließlich Bücher. Gelegentlich mal ein Foto von mir selbst, jedoch zu 90% mit einem oder mehreren Büchern. Ich rezensiere dort nicht, sondern zeige und erzähle manchmal ein wenig. Werbung?
Aber obwohl ich dort nicht rezensiere, schreibe ich immer etwas zu dem Buch. Meine Meinung, wenn auch in Kurzfassung, auf einen winzigen Aspekt oder zwei Sätze reduziert. Ich sehe Instagram als eine Erweiterung meines Blogs. Es ist der lange Arm meiner Beiträge hier. Wer mir auf Instagram folgt, ist nur zwei Klicks von meinen Rezensionen entfernt... 
Außerdem landet auch eine ganze Menge persönlicher Dinge dort. Es kommt sehr oft vor, dass ich mitten in der Nacht etwas poste und einfach meine Gedanken unter ein wahllos aus dem Vorrat gewähltes Bild schreibe. Ich poste in den Stories manchmal nicht-buchige Dinge. Wie ordne ich das ein?
Wenn ich meine Lieblingsbücher immer mal wieder hervorhole und betone, wie sehr ich sie mag... Werbung? 
Ich markiere in meinen Beiträgen manchmal Freunde. Bloggerfreunde, Autorenfreunde. Kann das Werbung sein? Wenn ich die Absicht habe, dass meine Follower zu besagten Freunden gehen und einen Like dort lassen, deren Bücher kaufen oder ähnliches, DANN schreibe ich "Werbung" dazu, aber wenn das nicht der Fall ist? Ich handhabe das nach eigenem Ermessen, aber ab wann sehen andere Menschen meine Handlung als Werbung? Ich weiß es nicht und das macht mich langsam krank. Ich will nicht ständig über sowas nachdenken müssen, denn ich habe weißgott genug zu tun. 
Aber ich sehe das gerade so: Ich benutze selten Hashtags, ich wurde noch nie bezahlt, bekomme keine Geschenke und keine Vorteile durch das Bloggen, sondern nur hin und wieder mal ein Rezensionsexemplar und ich kann mich für die Messe akkreditieren lassen. Ich investiere unfassbar viel Zeit und Geld in mein Hobby und es dient mir zu keinem anderen Zweck als dem Spaß am Bloggen, Interagieren, Austauschen. Ich will meine Liebe teilen, ja manchmal auch Autoren mit meiner Meinung unterstützen. Ich möchte nette Menschen kennenlernen, deren Bekanntschaften über Social Media hinausgehen und ich möchte tiefere Einblicke in diese Welt gewinnen, die mich so sehr fasziniert. 
Wie kann mir da jemand vorwerfen, dass ich Werbung mache? 
Ich bin keine Dauerwerbesendung, ich bin eine Herzensbloggerin. Oder etwa nicht?


Was meint ihr zu dem Thema? Seht ihr manches so wie ich oder ganz anders? Wie handhabt ihr das alles? Ich würde mich freuen, wenn ihr mir einen Kommentar mit euren Gedanken zu dem Thema dalassen würdet :)





4 Kommentare:

  1. Guten Morgen!

    Es gibt zu dem Thema einige wirklich gut erklärte Posts von zwei, die als Rechtsanwälte arbeiten.
    Die Grundaussage ist im Prinzip:

    - wenn du ein Rezensionsexemplar besprichst, musst du im Text darauf hinweisen (nicht mit Werbung)
    - sobald du Geld für etwas bekommst oder Absprachen bestehen (wie z. B. bei einer Blogtour) musst du es mit Werbung kennzeichnen
    - wenn du eine Verlagsseite verlinkst solltest du es mit Werbung kennzeichnen, zur Vorsicht, da eben noch nichts sicher entschieden ist

    So hab ich das für mich rausgelesen.
    Dieses ominöse Urteil über die Instragramerin hat Kay Noa erklärt. Dieser Account war reine Werbefläche und die Accountbesitzerin hat das auch so definiert. Hatte aber nichts gekennzeichnet. Deshalb die "Verurteilung"

    Es wird auch klar gestellt, dass man, wenn man ALLES mit Werbung kennzeichnet, sich strafbar machen kann, weil es ganz einfach nicht stimmt und man somit den Leser in die Irre führt.

    Lies dir doch mal die Beiträge durch, ich denke, dann wird es etwas klarer - ich kann mich da auch nicht so gut ausdrücken ;)

    https://skoutz.de/bloggen-und-werbung-schleichwerbung-ii/
    https://www.54books.de/werbekennzeichnung-schleichwerbung-influencer/

    Liebe Grüße, Aleshanee

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    1. Hey Aleshanee!

      Danke für deine Antwort :) Den Beitrag von Skouz kenne ich auch, den anderen sehe ich mir mal an. Lieben Dank!
      Das "Problem" ist halt, das so viele etwas anderes sagen und sich viele "Experten" scheinbar nicht einig sind. Das gibt einem schon zu denken in diesem Wirrwar an "hätte, sollte, müsste" :/

      LG Emely

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    2. Ja, das glaub ich dir gerne.
      Genau aus dem Grund höre ich nicht auf "irgendwelche" Stimmen im Netz, sondern an den Artikel von Kay, die ich jetzt doch schon etwas besser kenne und die ja auch Rechtsanwältin ist, und eben den Artikel von dem anderen Rechtsanwalt, der sich ja gerade mit diesen Themen beschäftigt.

      Natürlich muss jeder selber wissen wie er es handhabt - aber ich geh da nach meinem Gefühl und das ist eh erstmal skeptisch, wenn da überall so wirre Meinungen auftauchen und da glaube ich erstmal gar nix ;)
      Wenn dann nach einiger Zeit solche (fundierten und glaubwürdig scheinenden) Posts von zwei Leuten auftauchen, die da doch recht firm sind und sich besser auskennen als der "Normalmensch" bzw. eben Nichtjuristen, dann glaube ich denen eher.

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    3. Haha, also IRGENDWEM glaube ich eh nicht, aber teilweise wiedersprechen sich ja auch Artikel von seriösen Menschen. Ich handhabe das glaube ich ähnlich wie du, nur mache ich mir dennoch viiiiel zu viele Gedanken xD

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