Romanprojekt | Kleiner Einblick in meine Schreiberei

10/21/2018

Hallo ihr Lieben!
Ich weiß, ich lasse in letzter Zeit recht wenig von mir hören, aber ich hoffe, dass euch das nicht stört. Momentan schreibe ich wieder an einem Roman, den ich ganz neu angefangen habe. Alles andere ist gerade bei Testlesern oder ich warte auf Antworten... Nun, ich sage euch bescheid, wenn es etwas Neues gibt!
Ich dachte mir, dass ich euch ja mal einen kleinen Einblick in mein neues Projekt geben kann. Es hat zwei Protagonisten, ist steampunkig und phantastisch und spielt in einer ausgedachten Welt. Mehr mag ich jetzt nicht verraten, aber ich zeige euch mal eine Alltagsszene meiner Protagonistin. Die Szene wird nicht in das Manuskript kommen, weil ich sie einfach so für mich geschrieben habe, um Tessa besser kennenzulernen, aber sie vermittelt euch vielleicht einen kleinen Einblick in das Leben, das Tessa zu Beginn führt.
Kurze Eckdaten: Tessa ist zu dem Zeitpunkt 16 und eine solche Szene spielt sich in ihrem Leben häufiger ab. Das ist ihr Alltag, bevor die Dinge anders kommen, als sie gedacht hätte.

Viel Spaß beim Lesen!



Tessa klemmte sich die Bücher unter den Arm und griff mit der freien Hand nach ihrer Jacke. Dabei wirbelte sie etwas Staub auf, der sich auf dem Tisch des Professors gesammelt hatte, und musste husten. Mit einem schnellen Blick überprüfte sie, ob sie alles hatte, dann hielt sie auf die große Eichentür zu, die sie in den Flur der Universität führte. Sonnenlicht fiel durch die großen Fenster, die die Treppe an einer Seite erleuchteten.
Tessa pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht und lief die Stufen hinunter. Da sie die Hände voll hatte, musste sie dem Drang, auf die Uhr zu sehen, widerstehen. „Du kommst nicht zu spät“, murmelte sie leise, während sie ihre Füße die Treppe hinunter trugen. Es dauerte lange, bis sie im Erdgeschoss angekommen war. Sie hielt kurz inne und legte den Kopf in den Nacken, um hinauf zu blicken. Über ihr wand sich die große steinerne Treppe hinauf bis in die Spitze des Turmes. Schwindel erfasste sie und sie wandte den Blick ab.
Das obere Buch verrutschte etwas, als Tessa sich wieder in Bewegung setzte. Sie schob es vorsichtig mit dem anderen Arm zurück an seinen Platz, bevor sie durch die wuchtige Eingangstür lief, die weit geöffnet war.
Die Luft hatte sich nach der kühlen Nacht wieder aufgewärmt und begrüßte sie. Neben dem leicht rußigen Geruch nahm Tessa auch die Note von Blumen wahr. Neugierig hielt sie nach der Quelle des feinen Duftes Ausschau, fand jedoch nichts. Dann erinnerte sie sich daran, dass sie zum Professor musste, und legte einen Zahn zu.
Etwas außer Atem erreichte sie den abgeschiedenen Platz im Garten, an dem einige Bänke und Tische standen. Tessa ließ ihren Blick über die Menschen streifen, die dort saßen, lasen oder sich unterhielten. Als sie ihren Professor entdeckte, hielt sie zielstrebig auf ihn zu. Er sah auf. Ein warmes Lächeln fand den Weg in sein von einigen Falten geziertes Gesicht, als er sie erkannte. „Tessa“, grüßte er. Dann warf er einen Blick auf die Uhr und nickte.
„Guten Morgen“, sagte Tessa lächelnd und wartete darauf, dass der Professor aufstand.
Gemeinsam liefen sie den Weg zurück, den sie gekommen war. Etwas gemächlicher nun, da ihr Mentor erzählte, was er den Tag über tun würde. „Nach meiner Vorlesung könnte ich jemanden gebrauchen, der meine Bücher in mein Büro bringt. Ich habe noch ein Essen mit einigen wichtigen Persönlichkeiten.“
„Mit wem?“ Tessa musterte ihn neugierig. Zwar waren ihr die Männer in ihren feinen Anzügen, die sie nie eines Blickes würdigten, unheimlich, doch dies änderte nichts an ihrer Neugierde.
Der Professor lachte leise. „Niemand, den du kennen könntest. Das sind alles sehr wichtige Menschen aus dem Ausschuss oder Wissenschaftler, die sich zu ernst nehmen.“ Er verzog das Gesicht, woraufhin Tessa leise kicherte. Vorsichtig verlagerte sie das Gewicht der Bücher anders.
Als sie gemeinsam durch die Eingangstür der Universität traten, mussten sich ihre Augen erst an das fehlende Licht gewöhnen, dann folgte sie dem Professor in den Vorlesungssaal, der noch menschenleer war, und legte seine Bücher auf dem Pult ab.

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