Rezension | Das Feuer in mir von Christian Milkus
Vor nicht allzu langer Zeit habe ich eine Mail von einem gewissen Christian, seines Zeichens Autor beim Drachenmond Verlag, bekommen, in der er mich gefragt hat, ob ich sein Buch rezensieren wolle. Seine Mail war so lieb geschrieben und auch der Kontakt danach war so nett, dass ich gar nicht anders konnte, als zuzusagen :) Vor ein paar Tagen kam mein Buch dann auch schon an und ich habe mich direkt in die Geschichte gestürzt.
Klappentext:
In einer Welt, in der dunkle Mächte auferstehen, verlieren die Menschen den Glauben.
Nach dem Tod ihrer Schwester steht Leanne am Abgrund. Nur Damion, Anführer der Zwölf Boten, vermag wieder Licht in ihr Leben zu bringen. Er und seine Gruppe bieten ihr Geborgenheit – doch ihre Ansichten spalten das Volk. Sie sind als Sekte verschrien, die den dunklen Gott verehrt und Schwarze Magie praktiziert.
Und sie planen eine Rebellion.
Gefangen in einem Konflikt zwischen Liebe, Glaube und Moral muss sich Leanne für eine Seite entscheiden – ohne zu wissen, wem sie vertrauen kann.(Quelle: drachenmond.de)
Meine Meinung:
Als ich hörte, dass die Religion in dem Buch sehr präsent sein soll, war ich sehr skeptisch. Ich bin kein großer Fan von Religionen, weil es bei dem Thema immer so viele Meinungen gibt und jeder ist sich sicher, dass seine Meinung die richtige ist. Auch in diesem Buch war das teilweise so, aber nicht auf schlechte Art und Weise.
Leanne, die Protagonistin gerät in das Lager der Zwölf Boten, wo sie mit einem Glauben konfrontiert wird, der dem ihren in allen Punkten widerspricht. Zwischen all den Ansichten und ihren eigenen Erfahrungen gerät sie in einen Strudel, der sie immer wieder zweifeln lässt. Zwischen Herz, Gewissen und Glauben hin und hergerissen, muss sie tun, was sie für richtig hält.
Dass das nicht leicht werden kann, ist eigentlich schon klar.
Ich fand es gut, wie es dem Autor gelungen ist, alle Seiten näher an den Leser zu bringen. Man ist sich während des Lesens nicht sicher, welcher Geschichte man Glauben schenken soll und genau da liegt meiner Meinung nach der Knackpunkt. Es gibt einfach keine "wahre Geschichte", wenn es um den Glauben geht, auch, wenn es die Götter in der Fantasywelt tatsächlich zu geben scheint. Zumindest die Magie gibt es.
Neben Leanne gab es noch weitere wichtige Charaktere. Zum einen Damion, den charismatischen Anführer der Zwölf Boten, der sich selbst nicht als Anführer sieht, und dann noch Leannes kleinen Bruder Lon, gerade einmal 12 Jahre alt und sehr unzufrieden mit seinem Leben. Die beiden waren gut gezeichnet, wenn auch nicht immer sehr aktiv. Besonders Lon war in weiten Teilen der Geschichte sehr passiv, obwohl er an sich sehr wichtig war, besonders für die Protagonistin. Damion hingegen hatte sehr viel Potential, das er jedoch nicht völlig ausgeschöpft hat. Insgesamt ist mir aufgefallen, dass die Charaktere oft nicht so rund waren, wie sie hätten sein können, da ihre Charakterzüge vor allem durch Beschreibungen, aber nur selten von Handlungen oder gar Gesprächen geformt wurden. Man kam dem, was sie jeden für sich antreibt, was sie sich wünschen oder was sie ausmacht, einfach nicht nahe.
Neben Lon und Damion gab es noch eine Reihe weiterer Charaktere, besonders mochte ich allerdings Sir Caster, dessen Geschichte mehr oder weniger unabhängig von Leannes in die Erzählung eingeflochten wurde und den ich sofort mochte. Er und eine Priesterin bildeten das Gegengewicht zu den Zwölf Boten und haben für ein Gleichgewicht gesorgt, während Leanne zwischen ihren Eindrücken, Hoffnungen und ihrem Glauben geschwankt ist.
Daran hat mir besonders gut gefallen, dass der Leser in keine Richtung gedrängt wurde und sich anhand der Beweise und Geschehnisse eine eigene Meinung bilden konnte.
Was ich jedoch etwas schade fand war, dass einige Aspekte der Geschichte, die zunächst relevant wirkten, sehr schnell abgefrühstückt wurden oder nicht mehr vorkamen, obwohl sie eigentlich einen Einfluss auf das Leben einiger Charaktere hätten haben müssen. Nichtsdestotrotz war die Geschichte für sich rund und ich hatte nicht das Gefühl, dass etwas fehlte. Man merkte zwar, dass sie sich in ein Universum einfügt, in dem auch andere Geschichten spielen (es gibt ein weiteres in sich abgeschlossenes Buch des Autors in dieser Welt), dennoch war sie abgeschlossen und in sich plausibel.
Der Gedanke hinter den religiösen Gruppen hat mir sehr gefallen, denn Leannes Geschichte zeigt auf, wie schnell man sich beeinflussen lassen kann und dass es unter den Religionen (Dunkler Gott oder die Wahren Götter) keine gibt, die gut ist, aber auch keine, die schlecht ist, da es die Menschen sind, die Gutes oder Schlechtes tun.
Neben all den "wichtigen" Themen in dem buch kommt es doch sehr auf Leanne an, die als Protagonistin mehrere Entscheidungen treffen muss, die man meistens auch nachvollziehen konnte. Zwar ist sie nicht besonders stark, dennoch hat sie ihren Anteil am großen Finale und lässt sich trotz ihrer Unsicherheit, die sie teilweise überfällt, nicht in eine Richtung drängen.
Der Schreibstil lies sich ganz wundervoll lesen, allerdings sind dadurch, dass das Buch in der dritten Person geschrieben ist, viele Momente mit den Charakteren kaputtgegangen, da sie sehr unnahbar blieben. Das lag vor allem daran, dass sie häufig eher beschrieben wurden und man sie nicht wirklich kennengelernt hat. Hier hätte ich mir einige Momente zwischen den Charakteren gewünscht, in denen mehr von ihrer Persönlichkeit hervorkommt, denn so haben mich einige Geschehnisse, die an sich tragisch waren, sehr kaltgelassen.
Dennoch fand ich das Buch richtig gut und habe es sehr gerne gelesen. Für mich war es eine willkommene Abwechslung zu dem, was ich sonst so lese, denn High Fantasy-Bücher dieser Art sind mir in letzter Zeit sehr wenige untergekommen.
Klappentext:
In einer Welt, in der dunkle Mächte auferstehen, verlieren die Menschen den Glauben.
Nach dem Tod ihrer Schwester steht Leanne am Abgrund. Nur Damion, Anführer der Zwölf Boten, vermag wieder Licht in ihr Leben zu bringen. Er und seine Gruppe bieten ihr Geborgenheit – doch ihre Ansichten spalten das Volk. Sie sind als Sekte verschrien, die den dunklen Gott verehrt und Schwarze Magie praktiziert.
Und sie planen eine Rebellion.
Gefangen in einem Konflikt zwischen Liebe, Glaube und Moral muss sich Leanne für eine Seite entscheiden – ohne zu wissen, wem sie vertrauen kann.(Quelle: drachenmond.de)
Meine Meinung:
Als ich hörte, dass die Religion in dem Buch sehr präsent sein soll, war ich sehr skeptisch. Ich bin kein großer Fan von Religionen, weil es bei dem Thema immer so viele Meinungen gibt und jeder ist sich sicher, dass seine Meinung die richtige ist. Auch in diesem Buch war das teilweise so, aber nicht auf schlechte Art und Weise.
Leanne, die Protagonistin gerät in das Lager der Zwölf Boten, wo sie mit einem Glauben konfrontiert wird, der dem ihren in allen Punkten widerspricht. Zwischen all den Ansichten und ihren eigenen Erfahrungen gerät sie in einen Strudel, der sie immer wieder zweifeln lässt. Zwischen Herz, Gewissen und Glauben hin und hergerissen, muss sie tun, was sie für richtig hält.
Dass das nicht leicht werden kann, ist eigentlich schon klar.
Ich fand es gut, wie es dem Autor gelungen ist, alle Seiten näher an den Leser zu bringen. Man ist sich während des Lesens nicht sicher, welcher Geschichte man Glauben schenken soll und genau da liegt meiner Meinung nach der Knackpunkt. Es gibt einfach keine "wahre Geschichte", wenn es um den Glauben geht, auch, wenn es die Götter in der Fantasywelt tatsächlich zu geben scheint. Zumindest die Magie gibt es.
Neben Leanne gab es noch weitere wichtige Charaktere. Zum einen Damion, den charismatischen Anführer der Zwölf Boten, der sich selbst nicht als Anführer sieht, und dann noch Leannes kleinen Bruder Lon, gerade einmal 12 Jahre alt und sehr unzufrieden mit seinem Leben. Die beiden waren gut gezeichnet, wenn auch nicht immer sehr aktiv. Besonders Lon war in weiten Teilen der Geschichte sehr passiv, obwohl er an sich sehr wichtig war, besonders für die Protagonistin. Damion hingegen hatte sehr viel Potential, das er jedoch nicht völlig ausgeschöpft hat. Insgesamt ist mir aufgefallen, dass die Charaktere oft nicht so rund waren, wie sie hätten sein können, da ihre Charakterzüge vor allem durch Beschreibungen, aber nur selten von Handlungen oder gar Gesprächen geformt wurden. Man kam dem, was sie jeden für sich antreibt, was sie sich wünschen oder was sie ausmacht, einfach nicht nahe.
Neben Lon und Damion gab es noch eine Reihe weiterer Charaktere, besonders mochte ich allerdings Sir Caster, dessen Geschichte mehr oder weniger unabhängig von Leannes in die Erzählung eingeflochten wurde und den ich sofort mochte. Er und eine Priesterin bildeten das Gegengewicht zu den Zwölf Boten und haben für ein Gleichgewicht gesorgt, während Leanne zwischen ihren Eindrücken, Hoffnungen und ihrem Glauben geschwankt ist.
Daran hat mir besonders gut gefallen, dass der Leser in keine Richtung gedrängt wurde und sich anhand der Beweise und Geschehnisse eine eigene Meinung bilden konnte.
Was ich jedoch etwas schade fand war, dass einige Aspekte der Geschichte, die zunächst relevant wirkten, sehr schnell abgefrühstückt wurden oder nicht mehr vorkamen, obwohl sie eigentlich einen Einfluss auf das Leben einiger Charaktere hätten haben müssen. Nichtsdestotrotz war die Geschichte für sich rund und ich hatte nicht das Gefühl, dass etwas fehlte. Man merkte zwar, dass sie sich in ein Universum einfügt, in dem auch andere Geschichten spielen (es gibt ein weiteres in sich abgeschlossenes Buch des Autors in dieser Welt), dennoch war sie abgeschlossen und in sich plausibel.
Der Gedanke hinter den religiösen Gruppen hat mir sehr gefallen, denn Leannes Geschichte zeigt auf, wie schnell man sich beeinflussen lassen kann und dass es unter den Religionen (Dunkler Gott oder die Wahren Götter) keine gibt, die gut ist, aber auch keine, die schlecht ist, da es die Menschen sind, die Gutes oder Schlechtes tun.
Neben all den "wichtigen" Themen in dem buch kommt es doch sehr auf Leanne an, die als Protagonistin mehrere Entscheidungen treffen muss, die man meistens auch nachvollziehen konnte. Zwar ist sie nicht besonders stark, dennoch hat sie ihren Anteil am großen Finale und lässt sich trotz ihrer Unsicherheit, die sie teilweise überfällt, nicht in eine Richtung drängen.
Der Schreibstil lies sich ganz wundervoll lesen, allerdings sind dadurch, dass das Buch in der dritten Person geschrieben ist, viele Momente mit den Charakteren kaputtgegangen, da sie sehr unnahbar blieben. Das lag vor allem daran, dass sie häufig eher beschrieben wurden und man sie nicht wirklich kennengelernt hat. Hier hätte ich mir einige Momente zwischen den Charakteren gewünscht, in denen mehr von ihrer Persönlichkeit hervorkommt, denn so haben mich einige Geschehnisse, die an sich tragisch waren, sehr kaltgelassen.
Dennoch fand ich das Buch richtig gut und habe es sehr gerne gelesen. Für mich war es eine willkommene Abwechslung zu dem, was ich sonst so lese, denn High Fantasy-Bücher dieser Art sind mir in letzter Zeit sehr wenige untergekommen.
Infos:
Autor: Christian Milkus
Seitenzahl: 303
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