Rezension | Sommernachtswende

Autorin: Christelle Zaurrini
Band: 1 von 2
Seitenzahl: 256
Verlag: Drachenmond Verlag
ISBN: 978-3-95991-039-2
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Erster Satz:
Es ist diese trügerische Normalität, die alles nur noch schlimmer macht.

Klappentext:
Glück findet man nur dort, wo das Herz ist. Fünf Jahre nach dem Tod ihrer Mutter findet sich Emma zum ersten Mal wieder in ihrem Heimatdorf ein und stellt sich ihrer Vergangenheit. Alten Feindschaften, ihrer vernachlässigten besten Freundin und dem ganzen Schmerz. Dann taucht Dylan auf, selber gezeichnet vom Schicksal, und beginnt Emmas sorgsam errichteten Mauern einzureißen.

Meine Meinung:
Das Buch habe ich als Leseexemplar in meiner vorletzten Bestellung beim Drachenmond Verlag gehabt. Vorher ist es mir nie wirklich aufgefallen beziehungsweise hat es mich nicht sehr interessiert, da ich nicht so gerne Young Adult lese.
Sehr begeistern konnte mich die Geschichte um Emma und Dylan leider nicht, obwohl man beim Lesen gespürt hat, wie viel Liebe die Autorin in ihre Charaktere gesteckt hat. Besonders die beiden kleinen Mädchen, Kelly und Betty, haben es mir sehr angetan. 
Emma ist eine junge Frau, die schon einige Schicksalsschläge wegstecken musste und trotzdem so viel Liebe in sich hat. Ich mochte sie wirklich sehr gerne. Auch Dylan mochte ich trotz seiner zweifelhaften Jugend sehr. Wie er sich Emma gegenüber verhält ist wirklich rührend, aber auch durch sein Verantwortungsbewusstsein und den Beschützerinstinkt gegenüber seinen Schwestern war er mir schnell sympathisch.
Leider sind die Charaktere auch das einzige, was ich an diesem Buch wirklich mochte. Die Handlung verspricht ständig, endlich spannend zu werden, doch was letztendlich passiert ist nicht einmal annähernd so mitreißend wie das, was hätte sein können.
Es gibt einmal die "Friede, Freude, Eierkuchen" Seite und dann die traurig-melancholische. Dazwischen ist ein wenig Leben, doch es passiert einfach nichts. Jedes Mal, wenn sich eine Katastrophe anzubahnen scheint, wird diese abgewendet oder stellt sich als nicht so schlimm heraus. Das fand ich unglaublich schade, weil ich sehr viel Potenzial in dem Buch gesehen habe. Vor allem, weil so viel Liebe in den Charakteren steckte. Leider gab es einfach zu wenig, das wirklich bedeutsam für die Handlung war. Es plätscherte vor sich hin und lebte nur von den (nicht immer nachvollziehbaren) Emotionen der Charaktere, die meiner Meinung nach einfach auch oft zu stark auf etwas nicht annähernd so dramatisches reagiert haben. Ich hätte mir mehr Drama gewünscht, mehr relevante und "ausgeprägtere" Szenen, die einen einfach mitreißen und den Charakteren einen Grund für ihr Verhalten liefern.
Schreibstil:
Ich mag die Perspektivwechsel zwischen Emma, Dylan und einigen anderen sehr gerne. So bekommt man auch einmal deren Sichtweisen mit, was der Geschichte noch einige Pluspunkte liefert. Leider reichte dies auch nicht aus, um mich zu überzeugen. Die 1. Person war hier gut gewählt, da vor allem die Gefühle der Charaktere im Vordergrund zu stehen schienen und dadurch gut rüberkamen. 

Cover:
Ich finde, dass das Cover nicht ganz zur Geschichte passt. Zwar stimmt die Stimmung, aber das Mädchen ist viel zu jung, um Emma sein zu können. Ansonsten mag ich die Farben und das Muster sehr gerne, das auch im Inneren des Buches wieder aufgegriffen wird.

Bewertung:
Schweren Herzens vergebe ich 2 von 5 Sternen, weil mit Ausnahme der liebenswerten Charaktere nicht viel in dem Buch war, das ich mochte.


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